Mojana ist eine assoziative Neuinterpretation eines Mythos und traditionellen Liedes von Kolumbien. Ein Meerjungfrauen-Monster, das begehrt und bestraft wird: die männerfressende, verführerische Mojana. Aggressionen gegen diesen freien und seltenen Geist werden durch obsessive Liebe und Begierde gerechtfertigt. Der Film prangert die naturalisierte Gewalt gegen dieses weibliche Fabelwesen an und erhebt es zum Symbol trans-femininer Widerstandskraft. Kinematische Körper und tierisch-menschliche Hybride. Ein abwesender Körper, der in die Repräsentation zurückkehrt. Eine Geschichte dissidenter Körper, die in einem nekropolitischen System dem Sterben widerstehen.

‚Oft wird uns gesagt, wir queeren Menschen seien ja gar nicht so anders, aber das sind wir. Und das ist gut so. Es geht um eine Verteidigung der Andersartigkeit.‘ (sagt Simon*e Paetau). Doch im Film wird deutlich, dass das Zelebrieren des Andersseins eng mit der Angst vor Gewalt verbunden ist. 
TAZ / Ein Wesen zwischen den Welten / 28.08.2023

Auswahl von Festivals, Ausstellungen & Auszeichnungen

Rencontres Internationales Paris/Berlin 2022, nominiert für den Moving Image Art Prize 2022
46. Salon Nacional de Artistas Kolumbien – Inaudito Magdalena 2022
Monitoring Kassel Dokfest 2021, nominiert für den Golden Cube Preis 2021
FICMA Manizales 2021
Ciclo Rosa – Bogota LGBTQ Film Festival 2021, Weltpremiere

Credits

Regie, Perfomance & Schnitt: SIMONE JAIKIRIUMA PAETAU & NADIA GRANADOS | Musik & Sound-Design: AÉREA NEGROT | Sound-Mix: RUBEN VALDÉS | Externer Blick & Zweite Kamera: JAO MOON | Farbkorrektur & Compositing: MARTIN BACKHAUS | Besonderer Dank & Externer Blick: MARIA ELVIRA DIEPPA | Vertrieb: LUCÍA GONZÁLEZ GARCÍA 

Mit Unterstützung des Goethe-Instituts Kolumbien & der Cinemateca de Bogotá – Idartes

Rezensionen

‚Mojana wurde als ein Dialog zwischen Nadia und mir geschaffen (…)‘, erinnert sich der:die Künstler:in. ‚Das Werk spricht viel über die Gewalt gegen dieses mythische Wesen, die Mojana. Für mich ist es fast ein Transfeminizid, wie kulturell die Gewalt gegen die sexuell diverse, attraktive Person, die zwischen Monster und Mensch hybrid ist, naturalisiert wird. Es ist eine Metapher für eine Person mit einer Geschlechterdissidenz.‘
El Espectador / Die drei kolumbianischen Werke in der Berlinischen Galerie / 13.09.2023

Das Werk zeigt hybride Körperlichkeiten und unbequeme Frontalitäten, sie spricht über Möglichkeiten, die über die Formen und die soziale Norm hinausgehen. In den Bildern wird eine latente, zurückgehaltene Gewalt angedeutet, die die Zerbrechlichkeit eines schamlos zur Schau gestellten Körpers weckt: eine Bestrafung dafür, Begehren zu provozieren.
Cero en conducta. Revista de cine / Mojana / 17.09.2021

Nadia Granados und Simon(e) Paetau ergänzen diesen vielschichtigen Dialog in ‚Tierra en tránsito‘ mit einer Neuschöpfung der mythischen Figur der Mojana, die in diesem Werk die Gewalt entlarvt, die kulturellen Darstellungen rund um das Geschlecht zugrunde liegt und von Machtinstanzen konstruiert wurde.
El Cronista / Hommage an die Landschaft und das Leben am Río Grande de la Magdalena / 04.08.2022

Diversitäten, Dissidenzen und Pluralitäten
Cuadernos de cine colombiano / 2022

Die Künstler:innen haben im Rahmen des Festivals Ciclo Rosa 2021 eine Videoinstallation in der Cinemateca de Bogotá uraufgeführt.
Shock / Simon(e) J. Paetau und Nadia Granados: fasziniert von der Mojana / 07.09.2021

Bis zum 19. September werden die Geschichten gewürdigt, die die LGBTI-Community in den letzten zwei Jahrzehnten sichtbar gemacht haben.
Infobae / Das Ciclo Rosa der Cinemateca de Bogotá feiert sein 20-jähriges Bestehen mit einem Sonderprogramm / 05.09.2021

Die Bedeutung dieses Raums überschreitet Grenzen und fördert die Repräsentation sexueller und geschlechtlicher Dissidenzen auf der großen Leinwand.
Radio Nacional / Ciclo Rosa der Cinemateca de Bogotá feiert sein 20-jähriges Bestehen / 02.09.2021 

Vom 3. bis 19. September findet in der Cinemateca de Bogotá dieses Festival statt, das die Vielfalt feiert.
Radiónica / Das Ciclo Rosa feiert sein 20-jähriges Bestehen mit Filmen, Gesprächen und einer Videoinstallation / 02.09.2021

Speziell der Raum E (Expanded Cinema Raum der Cinemateca de Bogotá) wird Mojana von den Künstler:innen Nadia Granados und Simon(e) Jaikiriuma Paetau präsentieren, eine 3-Kanal-Videoinstallation, die auf dem gleichnamigen Kurzfilm der Künstler:innen basiert. (…) Diese Ausstellung läuft vom 4. bis 26. September und während dieser Zeit werden Führungen angeboten.
Canal Trece / So wird das 20-jährige Jubiläum des Ciclo Rosa gefeiert / 31.08.2021